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Andacht zur Woche für das Leben: "Herr, Dir in die Hände"

Andacht auf dem Wallfahrtsweg zur Woche für das Leben 2014

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 Einleitung:

 V: „Herr, Dir in die Hände“: So lautet das Thema der ökumenischen Woche für das Leben 2014. Sie lädt dazu ein, die Thematik „Anfang und Ende des Lebens“ ins Gebet zu nehmen.

 Singen wir zu Beginn das Lied im Gotteslob Nr. 422,1-3:

Lied:

 1. Ich steh vor Dir mit leeren Händen, Herr

 2. Von Zweifeln ist mein Leben übermannt …

 3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit …

 Kyrie-Rufe

 V.: In unserer Gottesdienststunde besinnen wir uns zurück auf Gott, der unser Leben in seinen Händen hält. In österlicher Hoffnung versammeln wir uns um ihn und bitten um sein Erbarmen.

 Wir denken vor Gott an die Kinder in unserer Gemeinde und in unserer Stadt. An alle, die das Leben noch vor sich haben. Wir denken an die jungen Männer und Frauen, die sich fragen, ob sie Kindern das Leben schenken sollen.

Haben wir eine kinderfreundliche Gesellschaft, eine Gesellschaft in der Eltern und Kinder willkommen sind und sich entfalten können? Unterstützen wir die Familien mit vielfältigen Angeboten, mit Offenheit und Phantasie und sorgen wir dafür, dass unsere Gemeinden Lebensraum für Kinder und Jugendliche werden? Hoffen und beten wir, engagieren wir uns für eine gesegnete Zukunft für die Kinder, für liebevolle Elternhäuser, für Menschen, die unsere Kinder hilfreich begleiten auf dem Weg ins Leben.

Wir bitten für die kranken Kinder um Genesung, für behinderte Kinder um Entfaltungsräume und Förderung, für benachteiligte und arme Kinder um gerechte Lebenschancen.

Lasst uns beten für junge Paare, dass sie den Mut haben, Ja zum Kind zu sagen, für ihre Familien und Freunde, ihre Kollegen und Gemeinden, dass sie sie unterstützen und für uns alle, dass wir mithelfen, Kindern den Platz zu geben, den sie brauchen.

 V/A: Kyrie eleison

Herr Doktor, wie lange noch? Warum stellen Sie die Behandlung nicht ein? So fragt eine Angehörige. Zwei Wochen wird ihre Mutter nun schon auf der Intensivstation behandelt. Sie ist nicht mehr in der Lage, mit ihrer Umgebung Kontakt aufzunehmen.

Maschinen abstellen? Schläuche herausziehen? Sterben lassen? Aber der Kranke braucht auch in der letzten Lebensphase unsere medizinische Hilfe. Hilfe, nicht um gesund zu werden, sondern damit er würdig sterben kann. Alles abstellen, Schlaf- und Schmerzmittel verweigern – das würde ein sinnloses Leiden bedeuten – ein Leiden das die Würde des Sterbenden missachtet. In dieser letzten Lebensphase brauchen wir ausreichend Luft zum Atmen, Flüssigkeit gegen den Durst, genügend Schmerzmittel, eine warme Umgebung und eine liebevolle Pflege.

Was brauchen die Angehörigen, die Stunden voller Angst und Hoffnung am Bett der Kranken verbringen? Sie haben hoffnungsvoll die Behandlung begleitet und schmerzlich die Erfolge und die Rückschläge der Intensivmedizin erlebt. Jetzt wollen sie oft nur eines wissen: Wird der geliebte Mensch wieder gesund oder muss ich Abschied nehmen? Wie die Sterbenden, so brauchen auch die Angehörigen seelsorgliche Begleitung, um die quälend lange Ungewissheit zu ertragen und schließlich loslassen zu können.

V/A: Christe eleison 

Die Pflege und Betreuung dementiell erkrankter Menschen sind ein Schwerpunkt der Arbeit im Altenzentrum. Auch schwerstpflegebedürftige Menschen werden hier betreut: Leben, Sterben und Tod sind eng miteinander verknüpft.

Meist kündigt sich das Sterben eines Menschen an. Von dieser Zeit an beginnt die Sterbebegleitung. Niemand weiß um die Sterbestunde, doch wir sorgen dafür, dass der sterbende Mensch nicht alleine ist, auch wenn er sich schon ein wenig von uns entfernt hat.

Oft werden Pflegende und Seelsorger gefragt: „Wie haltet ihr dieses Sterben aus? Ist das nicht schrecklich?“ Nein, es ist nicht schrecklich. Es ist immer traurig, bewegend und ein Abschiednehmen.

Aber oft ist es auch tröstlich, einen Menschen bis zu seinem Ende zu begleiten, seine Hand zu halten, mit ihm oder für ihn zu beten, Nähe und Trost spüren zu lassen und ihm oft wortlos zu vermitteln: Ich bin bei Dir.

Zu jedem dieser Abschiede gehört die Gewissheit: Dieser Mensch geht am Ende seines Lebens heim zu seinem Schöpfer. Er kann alles abwerfen, Alter, Krankheit, Schmerzen, die sein Leben beschwert haben. Bei jedem Tod in unserem Hause tröstet mich das Bibelwort: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.

V/A: Kyrie eleison

Gebet

 V: Lasset uns beten:

Guter Gott, du hast uns Menschen geschaffen nach deinem Bild. So hast du uns eine unantastbare Würde verliehen.

Du hast unser Leben geschaffen mit einem Anfang in dieser Welt. Darum brechen wir freudig auf.

Du hast unser Leben geschaffen mit einem Ende in dieser Zeit. Darum sind wir oft ratlos und verängstigt.

Du hast unser Leben geschaffen, dass es sich vollende für immer bei dir. Darum keimt in uns unvergängliche Hoffnung.

Wir danken dir für das Leben, das Du uns geschenkt hast, sei es jung oder alt, gesund oder krank, heil oder beeinträchtigt.

Wir bitten dich, schenk uns Vertrauen ins Leben als Deine gute Gabe und bleib uns nah durch unseren Herrn und Bruder Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

V.: Hören wir den Psalm 116

Ich liebe den Herrn; denn er hat mein lautes Flehen gehört und sein Ohr mir zugeneigt an dem Tag, als ich zu ihm rief.

Mich umfingen die Fesseln des Todes, mich befielen die Ängste der Unterwelt, mich trafen Bedrängnis und Kummer.

Da rief ich den Namen des Herrn an: „Ach Herr, rette mein Leben!“ Der Herr ist gnädig und gerecht, unser Gott ist barmherzig.

Der Herr behütet die schlichten Herzen; ich war in Not und er brachte mir Hilfe. Komm wieder zur Ruhe, mein Herz! Denn der Herr hat dir Gutes getan.

Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, meine Tränen getrocknet, meinen Fuß bewahrt vor dem Gleiten. So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn im Land der Lebenden.

Lied:

V: Wir singen das Lied „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt “, GL 383,1-3

 1. Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe

2. Ich lobe meinen Gott, der mir den neuen Weg weist, damit ich handle …

3. Ich lobe meinen Gott, der meine Tränen trocknet, dass ich lache …

Evangelium:

V: Wir hören die Frohe Botschaft aus dem Matthäusevangelium

Jesus sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Besinnung

 V: Wir wollen in einer kurzen Stille über dieses Evangelium nachdenken.

Vielleicht können wir uns fragen: Wo gehöre ich zu den Seliggepriesenen? Wo nicht?

 Stille

Gedanken:

Die Seligpreisungen Jesu führen uns mitten hinein in Situationen, die wir hier normalerweise mit Glück nicht leicht in Verbindung bringen: Innere und äußere Armut, Krankheit, Leiden und Schmerzen, Hunger und Durst, Folter und Verfolgung. Sie zeigen zudem Menschen, die gesellschaftlich eher als Verlierer gelten – und das nicht erst heute: Die sich um andere kümmern. Die bereit sind, nachzugeben und auch einmal auf ihr Recht zu verzichten. Die sich nicht immer durchsetzen. Sie alle werden hier selig gepriesen. Selig also auch: ein Mensch, der im Sterben liegt. Die junge Frau, die mit der Frage ringt, ob und wie sie ja sagen kann zu einem Kind mit Behinderung. Der junge Mann, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist. Wie kann das sein? Und was hat es mit dem Geheimnis der Gottesnähe zu tun?

Die Seligkeit, von der die Bibel in den Seligpreisungen spricht, ist so ganz anders als das Glück, von dem die Ratgeber unserer Tage sprechen. Dieses Glück der Gottesnähe wird in den Tiefen erfahren; und gerade deshalb ist es umfassender und heilender. Darauf will ich vertrauen, dafür will ich mich offen halten, darum will ich beten – gerade dann, wenn ich mit meiner Weisheit am Ende bin, wenn ich mich allein gelassen und ausgeliefert fühle. Und wo ich das nicht mehr kann, da hoffe ich auf Menschen, die mir so begegnen, wie andere Jesus begegnen im Gleichnis vom Weltgericht, wo es heißt: „Ich war durstig und Ihr habt mir zu trinken gegeben, ich war krank und Ihr habt mich besucht.“

Rosenkranzgesätz:

Jesus, der die Barmherzigen seligpreist

Lied: GL 461

  1. Mir nach, spricht Christus, unser Held
  2. Ich bin das Licht, ich leucht euch für
  3. Wer seine Seel zu finden meint
  4. So lasst uns denn dem lieben Herrn

 

Fürbitten:

V.: Voll Vertrauen wenden wir uns an dich, unseren Gott.

Für die Frauen und Männer, die als Christen durch ihr Wort und durch das Zeugnis ihres Lebens und ihrer Arbeit für den Schutz des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen eintreten.

– Stille –

V: Gott, unser Vater.

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für jene, die als Verantwortliche in der Politik zu Entscheidungen beitragen, die für den Schutz von Ungeborenen, für das Leben von Menschen mit Behinderungen und für das Wohlergehen alter und kranker Menschen von Bedeutung sind.

– Stille –

V: Gott, unser Vater.

A: Wir bitten dich, erhöre uns. 

Für Lehrer und Lehrerinnen an Schulen und Universitäten, für Journalistinnen und Journalisten und für alle, die auf die öffentliche Meinung Einfluss haben und deren Einstellung die Wertschätzung des menschlichen Lebens in der Gesellschaft prägt.

– Stille –

V: Gott, unser Vater.

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Menschen, die in Grenzsituationen stehen: Frauen, die ungewollt schwanger wurden, kranke und pflegebedürftige Menschen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind – und für jene, die sich um sie sorgen und für sie einsetzen.

– Stille –

V: Gott, unser Vater.

A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für jene Frauen und Männer, die in Medizin und Pflege oder in Beratungsstellen an Entscheidungen beteiligt sind, die tief in das Leben anderer eingreifen.

– Stille –

V: Gott, unser Vater.

A: Wir bitten dich, erhöre uns. 

Für alle Menschen am Ende ihres Lebens, die alleingelassen wurden, die sich verlassen, abgeschoben und überflüssig fühlen.

– Stille –

V: Gott, unser Vater.

A: Wir bitten dich, erhöre uns. 

Vater im Himmel, durch deinen Sohn Jesus Christus hast du Leben und Würde aller Menschen erneuert. Wir wissen, dass Leben und Würde vieler Menschen in dieser Welt und auch in unserer Gesellschaft immer wieder gering geachtet werden. Gib uns allen die Erkenntnis und die Kraft, das menschliche Leben so zu sehen, wie du es in deiner Liebe geschaffen hast, und die menschliche Würde so zu achten, wie du sie in jeder Person grundgelegt hast. So bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn und unseren Bruder, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

V: Lasst uns nun beten, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat: Vater unser …

 Lied:

V: Wir singen dasLied „Erfreue dich, Himmel“ (GL 467)

(Das Lied kann im Wechsel zwischen Vorbeter und Wallfahrer gesungen werden)

Abschluss und Segensgebet

 Lasst uns um Gottes Beistand und Segen bitten:

Der Herr segne und behüte euch.

Der Herr lasse sein Angesicht über euch leuchten und sei euch gnädig.

Der Herr wende sein Angesicht euch zu und schenke euch seinen Frieden.

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Lied: Danket Gott, denn er ist gut (Gotteslob 402)

(Gebete und Texte sind großteils aus dem Vorschlag für einen ökumenischen Gottesdienst zur Woche für das Leben 2014 entnommen, herausgegeben vomSekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland. Zusammenstellung: bs)