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Haindorf: Eine Wallfahrt in Böhmen

Sendereihe Stationen im Bayerischen Fernsehen am Mittwoch, 9. September, 19 Uhr

Zu den schönsten und traditionsreichsten Wallfahrtsorten Böhmens zählt die Marienkirche von Haindorf - Hejnice - im Dreiländereck Tschechien-Deutschland-Polen. 40 Jahre lang lagen Kirche und Kloster während der kommunistischen Zeit darnieder, die Gebäude verrotteten. Das Umland, seiner einstigen deutschen Bewohner beraubt, verwahrloste. Doch heute geht es wieder aufwärts - weil es Menschen wie Milos Raban gibt, die sich mit dem Niedergang des lieblichen Landstriches nicht abfinden. Milos Raban wurde als Sohn eines tschechischen Revierförsters geboren, als gerade die letzten Transporte mit den vertriebenen Sudetendeutschen ihre Heimat verließen. Er studierte Theologie, wurde Pfarrer, floh 1968 nach Deutschland und kehrte 1989 zurück. Heute hat der Sechzigjährige die Wallfahrtskirche Haindorf zu einem "Internationalen Zentrum für geistliche Erneuerung" ausgebaut, das weit über die Landesgrenzen hinausstrahlt. Das ist auch notwendig, denn die Zahl der Katholiken in seiner Heimat ist verschwindend gering. 2009 wurde das 850. Jubiläum des Haindorfer Marienwunders mit einer "Wallfahrt der Versöhnung" am 9. Mai gefeiert. Anlass zur Versöhnung haben viele: die deutschen Vertriebenen, die inzwischen aus Sachsen und Bayern wieder zur Wallfahrt in die alte Heimat kommen, die benachbarten Polen und die neu angesiedelten Tschechen. Auch der alte Otto Richter, der nach 1945 in seiner Heimat geblieben ist, Priester werden wollte und nicht durfte, weil er sich weigerte, die Verpflichtungserklärung des Geheimdienstes zu unterschreiben. Wie Pfarrer Milos Raban lässt er sich von der vermeintlichen Aussichtslosigkeit der Verhältnisse nicht entmutigen. Und die "anmutige Muttergottes von Haindorf" scheint den beiden ihren Segen zu geben - denn die Wallfahrt blüht wie durch ein Wunder neu auf.