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Neue Andacht zum Paulusjahr (2): Die Liebe Christi drängt uns

Lied Nr. 297 GL: 1. Str Gott liebt diese Welt und wir sind sein Eigen

Wir haben zu Beginn ja schon einiges über Paulus und sein Leben gehört. Unser diesjähriger Leitgedanke, stammt aus dem 2. Brief an die Korinther. So wollen wir jetzt aus diesen Brief hören.

Lesung aus den 2. Brief des Apostel Paulus an die Korinther

So versuchen wir, erfüllt von Ehrfurcht vor dem Herrn, Menschen zu gewinnen; Gott aber kennt uns durch und durch. Ich hoffe, dass auch euer Urteil über mich sich zur vollen Wahrheit durchgerungen hat. Damit wollen wir uns nicht wieder vor euch rühmen, sondern wir geben euch Gelegenheit, rühmend auf uns hinzuweisen, damit ihr denen entgegentreten könnt, die sich nur rühmen, um ihr Gesicht zu wahren, ihr Herz aber nicht zeigen dürfen. Wenn wir nämlich von Sinnen waren, so geschah es für Gott; wenn wir besonnen sind, geschieht es für euch. Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein.Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur Verkündigung) anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.

Wort des lebendigen Gottes

Kurze Stille

Impuls zur Lesung

Ein nicht ganz einfacher Text dieser Brief des Apostel Paulus aus dem unser diesjähriger Leitgedanke stammt. Da ist es gut, einfach mal hinter die Kulissen zu schauen und nachzuspüren, in welcher Situation und für wen hat denn Paulus diesen Text geschrieben? Paulus hat in Korinth selbst eine Gemeinde gegründet. Doch als Paulus nach einem Aufenthalt von 1 ½ Jahren, in dem er eine relativ stabile Gemeinde aufgebaut hatte, weiterreiste, gewannen andere christliche Lehrer Einfluss und Paulus musste brieflich immer wieder seine Gemeinde ermahnen. Auch rechtfertigt und verteidigt sich Paulus. Es geht ihm nicht um seinen Ruhm, sondern er führt sein Tun auf die Liebe Christi zurück, die ihn drängt und für die er einsteht. Jetzt gelten nicht mehr die alten Maßstäbe, sondern es gilt die Liebe und die Aussöhnung die vom Auferstandenen her kommt. Paulus kann nicht anders, aus der Liebe Christi, die ihn drängt und die er selbst erfahren hat, muss er Christus den Auferstandenen bezeugen. Aus dieser Liebe heraus handelt Paulus.

Vater unser

Nach jedem Vater unser kann folgendes Stoßgebet erfolgen:

Vorbeter: Die Liebe Christi drängt uns

Wallfahrer: und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied Nr. 297 GL: 2. Str. Gott liebt diese Welt. Er rief sie ins Leben

So wollen wir jetzt gemeinsam die Litanei „Wege des Paulus“ beten. Dazwischen wird das bereits bekannte Stoßgebet „Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen, gebetet.

Litanei: Wege des Paulus

Wir antworten: Herr, führe uns wie ihn

Paulus, der als Zeltmacher gearbeitet hat

Paulus, der die Schriften des Alten Testamentes studiert hat

Paulus, den du nach Damaskus geführt hast

Paulus, den du mit Blindheit geschlagen hast

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Wir antworten: Herr, lass uns Glauben, wie er

Paulus, dem du dich offenbart hast

Paulus, der durch den Glauben an dich wieder sehen konnte

Paulus, dessen Glaube ihm zum Apostel werden ließ

Paulus, den die Liebe des Herrn gedrängt hat

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Wir antworten: Herr, lass uns dich auch bekennen

Paulus, der in vielen mühsamen Reisen dich verkündet hat

Paulus, der den Heiden das Christentum verkündete

Paulus, der für seinen Glauben ins Gefängnis ging

Paulus, der für seinen Herrn Jesus Christus hingerichtet wurde

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied Nr. 297 GL: 3. Str. Gott liebt diese Welt. Feuerschein und Wolke

Paulus hat Jesus Christus verkündet, den er selbst in seinem Leben spüren durfte und der ihn berufen hat. So hören wir jetzt von Jesus selbst, mit welcher Liebe, er an seinen Jüngern gehandelt hat

Lesung aus dem Evangelium nach Johannes 13,1

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.

Wort des lebendigen Gottes

Kurze Stille

Impuls zur Lesung

Haben wir noch den Anfang dieser Lesung im Ohr? Da heißt es, da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, erwies er ihnen diese Liebe bis zur Vollendung.

Dieser Jesus hat die Menschen geliebt und diese Liebe, die von seinem Vater kam, gab er an seine Jünger weiter. Für diese Liebe ging er bis in den Tod. Können wir begreifen, was da passiert ist. Ein Mensch geht aus Liebe in den Tod, in einen grausamen und qualvollen Tod. Wir können diese Liebe, aus der heraus uns Gott seinen Sohn schenkt, nicht begreifen, aber wir dürfen sie in unserem Herzen fühlen. Eine überströmende und heilsame Liebe, die uns anrühren möchte. Eine Liebe die nicht überheblich ist, sondern die für uns da ist, aus der heraus Jesus sich hinunter beugt und seinen Freunden die Füße wäscht. Eine Liebe, die nicht im Tod bleibt, sondern die Jesus auferstehen lässt. Eine Liebe, die auch uns nicht in der Sünde und im Tod zurück lassen will. Begreifen können wir diese große Liebe Gottes zu den Menschen nicht, aber wir dürfen sie annehmen, unser Herz weit öffnen und uns von ihr anrühren lassen, denn diese Liebe ist es, aus der heraus wir leben dürfen. Und dann wird unser Leben leicht unser Herz voll und dann drängt uns die Liebe Gottes, diese Liebe weiterzugeben und auch wir können dann in Liebe handeln.

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied Nr. 297 GL: 4. Str. Gott liebt diese Welt. Ihre Dunkelheiten hat er selbst erhellt-

Gott liebt uns Menschen und aus dieser Liebe heraus hat er uns seinen Sohn geschenkt, so dürfen wir miteinander die Litanei von der Liebe Gottes zu uns Menschen beten

Gebet:

Herr, die Liebe des Vaters hat dich zu uns Menschen gesandt und aus Liebe hast du uns gedient und bist freiwillig in den Tod gegangen. Lass uns dieses Geschenk annehmen und spüren wie kostbar es ist, denn dein Tod wurde uns zum Leben und deine Liebe ist unser Heil. So möge unser Herz überströmen von Dankbarkeit und Liebe zu dir unseren Gott. Danken und preisen wollen wir dich allezeit und dich verkünden, als den Auferstandenen, der aus Liebe sein Leben für uns hingab. Amen.

Litanei von der Liebe Gottes zu uns Menschen

Wir antworten: aus Liebe zu uns Menschen

Gott schenkte uns seinen Sohn

Jesus wurde geboren in einem Stall

Er ließ sich im Jordan von Johannes taufen

Er feierte mit auf der Hochzeit zu Kana

Er erzählte den Menschen von seinem Vater

Er heilte die Kranken

Er erweckte Tote zum Leben

Er vergab den Sündern ihre Schuld

Er feierte mit seinen Jüngern das Abendmahl

Er wusch seinen Jüngern die Füße

Er ließ sich verraten und gefangennehmen

Er ließ sich geißeln und mit Dornen krönen

Er ließ sich zu Tode verurteilen

Er trug sein Kreuz nach Golgotha

Er starb einen grausamen Tod am Kreuz

Er stieg hinab in das Reich der Toten

Er stand auf von den Toten

Er sandte uns an Pfingsten seinen Geist

Er schickte seine Jünger in die Welt

Er ist heute noch mitten unter uns

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied Nr. 297 GL: 5. Str. Gott liebt diese Welt. Durch des Sohnes Sterben

Aus Liebe

Ausschwitz 1941, bei einem Strafappell wegen der Flucht eines Gefangenen, werden 10 Häftlinge zum Tode im Hungerbunker verurteilt. Einer der Ausgesonderten, Franz Gajowniczek, schrie laut auf und erinnerte unter Tränen an seine beiden Söhne. Da tritt ein anderer Häftling hervor und bietet sein Leben für das des Familienvaters an. Maximilian Kolbe wird in den Hungerbunker gesteckt und tagelang hat man in singen und beten gehört. Nachdem die anderen neun Leidensgenossen schon verhungert waren, Kolbe aber noch wenige Lebenszeichen von sich gab, verabreichte der Lagerhenker ihm schließlich eine Giftspritze, was den endgültigen Tod bedeutete.

Stille

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Impuls

Eine Geschichte, die Gänsehaut erzeugt. Da geht einer freiwillig für einen anderen in den Tod. Warum opferte sich dieser Maximilian Kolbe für den Familienvater? Wenn es eine Antwort gibt, dann unser diesjähriger Leitgedanke. Die Liebe Christi drängt uns und sie hat diesen Franziskaner und Priester Maximilian Kolbe dazu gedrängt für einen anderen in den Hungerbunker zu gehen.

Stille

Lied Nr. 297 GL: 6 Str. Gott liebt diese Welt. In den Todesbanden

Impuls

Die Liebe Christi drängt uns, ja, zu was drängt uns die Liebe Christi? Sollen wir uns vielleicht auch opfern? Müssen wir jetzt auch für jemanden anders in den Tod gehen?

Wir haben vorhin von der großen Liebe Gottes zu uns gehört. Wenn wir dieser großen Liebe in unserem Herzen nach gehen, dann spüren wir, wohin uns diese Liebe drängt. Es müssen nicht die außergewöhnlichen und großen Taten sein. Oft kann ein versöhnlicher Händedruck unsere Umwelt in der wir leben, mehr verändern als wir meinen. Gott verlangt nichts von uns, das uns überfordert, im Gegenteil, seine große Liebe, die wir von ihm erfahren, will es uns leicht machen. Wir dürfen seine Liebe weitergeben. Drängen heißt, wir können gar nicht anders, unser Herz läuft über von dieser Liebe Gottes zu uns und wir wollen diese Liebe weitergeben. Dazu gehört es aber erst einmal sich selbst dieser Liebe Gottes im Gebet auszusetzen. Wir müssen nicht beten und in die Kirche gehen, nein, wir dürfen uns in dieser Zeit Gott aussetzen. Die Zeit des Gebetes und des Gottesdienstes ist Zeit der Begegnung mit Gott. Was ist unsere Wallfahrt anderes, als diese Liebe Gottes in unser Leben zu holen, zu spüren, wie sehr uns Gott liebt. Und wenn wir spüren, dass wir alles vor Gott bringen dürfen und Nöte und Sorgen unseren Schmerz, alles Leid, aber auch die Freude und den Dank, dann drängt uns seine Liebe dazu, diese in unserem Leben auch für andere sichtbar zu machen.

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Noch einmal wollen wir in einer Litanei antworten und bekennen, daß auch wir von der Liebe Christi gedrängt werden ihn zu bekennen:

Litanei: Die Liebe Christi drängt uns

Wir antworten: Drängt uns die Liebe Christi

Dass wir diesen Weg gehen

Zu Zeiten des stillen Gebetes

Zur Feier der Eucharistie

Zur Versöhnung mit Gott

Zur Gemeinschaft der Glaubenden

Zur Dankbarkeit

Zur Barmherzigkeit

Zur Einsicht im rechten Tun

Zu Frohsinn und Lachen

Zur Bekenntnis unseres Glaubens

Dass wir uns selbst annehmen können

Dass wir den Nächsten annehmen

Dass wir Anderen verzeihen

Dass wir miteinander teilen

Zum Glauben an den Auferstandenen

Zur Hoffnung an die eigene Auferstehung

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Gebet: Herr, unser guter Gott, öffne unser Herz, damit wir deine Liebe spüren, die in unserem Leben wirken will. Erfülle uns mit dieser deiner Liebe, damit sie in unserem Leben sichtbar wird und hinaus strahlt zu den Menschen. So preisen wir dich und wollen dich verkünden als unseren Gott und Herren. Amen.

Bernadette Muckelbauer