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Neue Andacht zum Paulusjahr (3): Die Liebe Christi drängt uns

Lied: Die Erde ist schön

Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt. Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt wie er.

1.Gott hat diese Welt erschaffen und aus Liebe trägt er sie. Und so dürfen wir es glauben, seine Liebe endet nie.

Einführung

Kennen sie noch den Spruch „Liebe ist..“? Dazu ein Comic-Bildchen von einem Mann und einer Frau und eine nette Erklärung dazu, Liebe ist, ihr die Sterne vom Himmel zu holen, Liebe ist, mit ihm nach einem anstrengenden Arbeitstag zu kuscheln, Liebe ist, ja was ist Liebe eigentlich? Was ist Liebe für uns Christen?

Die Liebe

Liebe ist - ein Wort und doch viele mehr

Liebe ist - ein Gefühl und doch viel mehr

Liebe ist - Sexualität und doch viel mehr

Liebe ist - Innigkeit und doch viel mehr

Liebe ist - Geborgenheit und doch viel mehr

Liebe ist - Vertrautheit und doch viel mehr

Liebe ist - Herzenswärme und doch viel mehr

Liebe ist – Spüren, dass Gott da ist.

Liebe ist - Leben aus Gott.

Hören wir dazu eine Lesung, in der Paulus wunderbare Worte gefunden hat, wie er die Liebe beschreibt.

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.

Wort des lebendigen Gottes

Stille

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Impuls

Sicher kennen viele von ihnen diese Lesung. Sie wird gerne zu Hochzeiten gewählt, da in ihr die Liebe beschrieben wird. Doch diese Worte gehen viel weiter, sie beschreiben den Grund unseres Lebens. Was wären wir Menschen ohne die Liebe, ohne die Liebe Gottes? Wir könnten die tollsten Supermänner und Superfrauen sein, Sprachgenies sein, Berge versetzen, großzügig alles verschenken, sogar im Feuer als Märtyrer sterben und doch ohne die Liebe wäre das alles nichts, weil etwas Entscheidendes fehlen würde, die Rückgebundenheit an Gott. Paulus hat hier etwas ganz Entscheidendes für sein Leben und das Leben von uns Christen erkannt, nämlich die Frage was die Urbestimmung unseres Lebens ist, die Liebe. Aus ihr heraus hat Gott uns geschaffen und aus ihr heraus leben wir. Ohne diese Liebe wäre alles nur dröhnendes Erz, ohne ihr wäre alles nutzlos. Und wenn wir dieser Liebe Gottes in unserem Leben Raum geben, diese Liebe spüren, dann drängt sie uns und wir können gar nicht mehr anders als aus ihr heraus zu leben.

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied: Die Erde ist schön

Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt. Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt wie er.

2. Diese seine Liebe ist es, die mein Leben ganz umhüllt und aus dieser Gnade leb ich und mein Leben ist erfüllt.

Geschichte zum Hören

Dem Herzen schenken

Während eines Aufenthaltes in Paris kam der Dichter Rainer Maria Rilke regelmäßig mit einer jungen Französin um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, am dem eine Bettlerin saß. Ohne je einen Geber anzusehen oder ein anderes Zeichen des Bittens oder Dankes zu äußern, saß sie da und streckte nur ihre Hand aus. Immer am gleichen Ort bettelte sie um Geld. Rilke gab nie etwas. Seine Begleiterin aber gab häufig ein Geldstück. Eines Tages fragte die Französin verwundert nach dem Grund, warum er nichts gäbe. Rilke gab zur Antwort: „Wir müssten ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand.“ Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte weiße Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und wollte weitergehen. Da geschah etwas Unerwartetes: Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des ihr fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon. Eine Woche lang war die Frau verschwunden. Ihr Platz blieb leer. Vergeblich suchte die Begleiterin Rilkes eine Antwort darauf, wer wohl jetzt der alten ein Almosen gebe und wovon sie lebe. Nach acht Tagen saß die Bettlerin plötzlich wieder wie früher am gewohnten Platz. Stumm wie damals. Durch die ausgestreckte Hand zeigte sie ihre Bedürftigkeit. Sonst nichts. „Aber wovon hat sie dann all die Tage, da sie nichts erhielt, nur gelebt?“, fragte die Französin. Rilke antwortete: „Von der Rose“.

Kurze Stille

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied: Die Erde ist schön

Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt. Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt wie er.

3.So verkünd` ich diese Liebe die ich selbst im Herzen trag`, will mit einer Rose sagen, dass ich dich, den Nächsten mag.

Impuls zum Text

Eine kleine Geschichte, die genau das widerspiegelt, was Paulus mit seinen großartigen Worten meint. Wenn wir nur etwas tun, um z.B. unser schlechtes Gewissen zu beruhigen, wie hier einer Bettlerin was zu geben, dann tun wir das im Grunde nur für uns selbst. Rilke hat etwas anderes getan, er hat dieser armen Frau mit der Rose Liebe geschenkt. Er hat ihr gezeigt, dass er sie als Mensch sieht und annimmt. Und so lebt die Bettlerin eine ganze Woche lang von dieser ihr geschenkten Rose und der damit verbunden Achtung und Nächstenliebe. Die Liebe, die wir von Gott erfahren, drängt uns dazu, auf andere zuzugehen, auch ihnen diese Liebe zu schenken. Liebe heißt den Menschen ins Gesicht zu sehen. Liebe kann nur weiter geschenkt werden. Liebe braucht immer auch den Nächsten. So drängt uns die Liebe Gottes, auch auf unsere Mitmenschen zuzugehen, und manchmal ist eine Rose mehr als nur eine Rose.

Litanei: Aus Liebe zu Gott und den Menschen

Wir antworten: Aus Liebe zu Gott und den Menschen

•Den Nächsten ins Gesicht schauen

•Den Anderen und seine Art achten

Auch in Meinungsverschiedenheiten den Gegner nicht verletzen

•Vorurteile aufgeben

•Mit den Hungrigen das Brot teilen

•Mit den Traurigen weinen

•Tränen trocknen

•Mit den Fröhlichen lachen

•Den Einsamen Nähe schenken

•Verantwortungsvoll mit der Schöpfung umgehen

•Sich für die Unterdrückten einsetzen

•Streit schlichten

•Dem anderen die Hand reichen

•Gier und Geiz eine Abfuhr erteilen

•Ein gutes Wort schenken

•In der Dunkelheit ein Licht anzünden

•Hoffnung schenken

•Dem Nächsten eine Freude bereiten

•Den Glauben verkünden

•Bekennen, dass Christus auferstanden ist

Vater unser im Himmel

Die Liebe Christi drängt uns – und wir bekennen Christus den Auferstandenen

Lied: Die Erde ist schön

Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt. Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr, neu ist der Mensch der liebt wie er.

4.Diese Liebe will mich drängen, auch den Menschen nah zu sein, und so sendet seine Liebe mich in diese Welt hinein.

Gebet:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;

dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung regiert;

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern, dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;

Wer sich selbst vergisst, der findet;

Wer verzeiht, dem wird verziehen;

Und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Bernadette Muckelbauer