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Neue Andacht zum Thema Frieden 2009

„Die Armut bekämpfen – den Frieden aufbauen“

A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

V: Wir wollen auf der bevorstehenden Wegstrecke um den Frieden beten. Unsere Gebetsstunde im Jahr 2009 steht unter dem Thema „Die Armut bekämpfen – den Frieden aufbauen“. Armut und Frieden – das geht schlecht zusammen. Armut beraubt Menschen der Grundlagen, ein ruhiges, friedliches Leben führen zu können. Armut führt zu Neid, Missgunst, Radikalismus und letztlich zu Gewalt. Armut sorgt für Unruhe, treibt Menschen aus ihrer Heimat hinaus in eine unsichere Zukunft in der Fremde – und das sorgt dort oft genug erneut für Unruhe und Unfrieden. Vor allem aber: Armut macht machtlos, versetzt in die Position des Schwächeren. Und so können Reiche ihren Reichtum auf Kosten der Armen pflegen und vermehren. Dabei bleibt die Gerechtigkeit auf der Strecke, damit wächst der Unfriede.

Zu Beginn singen wir drei Strophen des Liedes „Hilf, Herr meines Lebens“.

Lied:

1. Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin.

2. Hilf, Herr meiner Tage, dass ich nicht zur Plage meinem Nächsten bin.

3. Hilf, Herr meiner Seele, dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin.

Kyrierufe

V: Wir rufen zu Jesus Christus, der uns hilft, den Frieden aufzubauen:

V: Wir sind oft blind dafür, wie unsere scheinbar selbstverständlichen Ansprüche andere belasten.

A: Herr, erbarme dich.

V: Wir sind oft zu bequem, unsere Lebensweise zu überdenken und zu verändern.

A: Christus, erbarme dich.

V: Wir sind oft zu wenig bereit, gemeinsam mit den Armen und Schwachen nach Wegen des friedlichen Zusammenlebens zu suchen.

A: Herr, erbarme dich.

Gebet

V: Wir wollen beten und dabei das Vorgesprochene wiederholen:

V/A: Gütiger Gott, du Gott des Lebens,

V/A: wir bitten dich um Brot für unsere Welt

V/A: und um deinen Geist, der uns befähigt,

V/A: die Güter der Erde so zu nutzen,

V/A: dass alle Menschen satt werden.

V/A: Herr, stärke in uns den Willen,

V/A: uns nicht abzufinden mit der Ungerechtigkeit,

V/A: die zwischen wohlhabenden und armen Ländern besteht.

V/A: Gib uns Kraft,

V/A: dass wir uns für die Überwindung der Armut einsetzen

V/A: und an einer besseren Welt mitarbeiten.

V/A: Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

Evangelium

V: Wir hören aus der Frohen Botschaft nach Lukas (Lk 6,20-21.24-25)

Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.

Gedanken zum Evangelium

V: Der dritte Armutsbericht der Bundesregierung von Mai 2008 bezeugt, dass dreizehn Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger arm sind, das ist jede und jeder Achte. Armut in einem wohlhabenden Land hat sicherlich eine andere Qualität als zum Beispiel in Afrika. Doch auch Menschen, die keinen Zugang zu Arbeit und Bildung haben oder im Alter einsam sind und von gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen werden, sind arm. Wenn die Ausbreitung der Armut weltweit betrachtet wird, so hat sie noch viele andere Gesichter: Menschen, die mit einer Schale Reis am Tag auskommen müssen, Kinder, die auf der Straße leben und ums Überleben kämpfen, Mädchen, die gezwungen sind, sich zu prostituieren, um ihre Eltern und Geschwister zu ernähren, Frauen, denen der Zugang zu Bildung verwehrt wird und die als Analphabetinnen keine Ausbildungschance haben, Menschen, denen der Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen versperrt wird, wie zum Beispiel zu sauberem Wasser oder sanitären Anlagen, Kriegs- und Katastrophenopfer, die alles verloren haben, Flüchtlinge, die ihr Leben riskieren und sich skrupellosen Schlepperbanden anvertrauen. Diese Bilder sind beliebig zu erweitern: 1,2 Milliarden Menschen leben in absoluter Armut – sie verfügen täglich über weniger als einen US-Dollar.

„Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.“ Dieses Wort klingt fast zynisch angesichts der Armut weltweit. Warum werden die Armen, Hungernden und Trauernden selig gepriesen? Wer von uns möchte schon arm sein? Wir hören im Lukasevangelium: Das Reich Gottes gehört den Armen jetzt schon. Wir glauben, dass das Reich Gottes mit der Geburt Jesu angebrochen ist. Nicht umsonst berichtet Lukas von der Geburt Jesu in ärmlichen Verhältnissen. Jesu gesamtes Leben, Wirken und Sterben ist von der Vision einer Welt geprägt, in der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Vorrang haben. Die Armen, die Hungernden, die Trauernden und die Verfolgten liegen Jesus am Herzen. Er sieht ihre Not. Er speist die Hungernden, er tröstet die Traurigen und heilt die Kranken. Er ist mit den Schattenseiten des Lebens vertraut und steht denen nahe, die am Rande der Gesellschaft leben. In der Feldrede des Lukas spricht Jesus nicht über die Armen, sondern er spricht sie direkt an. Er vertröstet sie nicht auf ein zeitlich ungewisses Jenseits, sondern er spricht ihnen in der gegenwärtigen Situation Heil zu – schon heute können sie sich glücklich preisen, weil sie Anteil am Reich Gottes haben. Denn die Zusage Gottes bedeutet, dass jeder Mensch eine unabdingbare Würde hat, einzigartig und unendlich geliebt ist. Dies ist die Grundlage der Reich-Gottes-Botschaft Jesu.

Allen, denen in ihrer Selbstzufriedenheit Arme, Hungernde, Leidende und Verfolgte gleichgültig sind, lässt Lukas ein „Wehe“ zurufen. Jesu Jüngerinnen und Jünger kennen die Werte, die dem Reich Gottes zugrunde liegen, weil sie aus der Kraft des Glaubens leben und versuchen, ihr Leben radikal danach auszurichten.

Die Solidarität Jesu mit den Armen ist uns auch heute ein Stachel im Fleisch. Wie kann dieses Wort Hoffnung auf Erneuerung wecken – gerade wenn die Situation weltweit nach wie vor alarmierend ist und wenig Hoffnung auf Veränderung besteht? Jesus will das Heil der Menschen, er will sie weder ruhig stellen noch vertrösten. Er spricht direkt zu seinen Jüngern, die auch Zeugen seiner Auferstehung sein werden. Wenn wir den Text heute lesen, sind wir die Angesprochenen. Wir sind die Zeuginnen und Zeugen in der Welt von heute. Die Pflicht, die Armut zu bekämpfen, steht im direkten Zusammenhang mit der fortschreitenden Globalisierung aller Lebensbereiche und der sich vertiefenden sozialen Kluft zwischen den Industrieländern und den ärmsten Ländern. Es genügt nicht mehr, ausschließlich Almosen zu geben. Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen müssen sich ändern, um weltweite Gerechtigkeit herzustellen. Oft beraubt uns aber gerade diese Einsicht der Kraft, wirkliche Veränderung zu vollziehen. Was können wir als Einzelne, als Gemeinde und Verband tun, um Armut konkret zu bekämpfen? In unserem alltäglichen Verhalten, in unserem Lebensstil, in unserem Kaufverhalten, in unserem Umgang mit lebenswichtigen Ressourcen, im täglichen Miteinander haben wir jeden Tag neu die Chance, mit der Nachfolge Jesu ernst zu machen. Wir haben die Chance, unsere Kreativität, unsere Kraft und unseren Einfluss geltend zu machen, um den Frieden aufzubauen.

(Gedanken von Monika Altenbeck, kfd)

Rosenkranzgesätz:

V: Wir wollen jetzt den Gedanken nachgehen, indem wir ein Gesätz des Rosenkranzes beten:

Jesus, der den Armen das Reich Gottes versprochen hat

Psalmgebet: Mt 5,3-10

V. Wir wollen die Seligpreisungen der Bergpredigt beim Evangelisten Matthäus bedenken und antworten nach jeder Seligpreisung:

V/A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die arm sind vor Gott, denn für sie ist das Himmelreich.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die traurig sind, denn sie werden getröstet.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die voll Sanftmut sind, denn sie erben das Land.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn Sie werden gesättigt.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die barmherzig sind, denn sie finden Erbarmen.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die lauteren Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die dem Frieden dienen, denn sie werden Kinder Gottes genannt.

A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

V: Selig, die man verfolgt, weil sie die Gerechtigkeit suchen, denn für sie ist das Himmelreich.

V/A: Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß.

Lied:

Selig seid ihr …

Fürbitten:

V: Wahren Frieden gibt es nur dort, wo Menschen das zur Verfügung haben, was sie zum Leben brauchen. Deshalb bitten wir:

V: Für die Wirtschaftsführer: Gib ihnen den Mut, auf faire Formen von Produktion und Handel zu setzen.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

V: Für alle, die die Strukturen der Welt bestimmen: Lass sie dabei die Interessen aller Menschen und nicht nur die der Reichen und Mächtigen im Blick haben.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

V: Für die Armen und die, die unter Unrecht leiden: Lass sie nie die Hoffnung verlieren.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

V: Für alle, die für Gerechtigkeit kämpfen: Gib ihnen die Kraft, ohne Gewalt an diesem Ziel zu arbeiten.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

V: Für Frauen und Männer, Institutionen und Verbände, die Frieden in der Welt einfordern: Lass sie mit Fantasie zukunftsweisende Wege für ein gutes Zusammenleben aller Menschen entdecken.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

V: Für uns selbst: Lass uns den Reichtum der Erde geschwisterlich mit allen Menschen teilen.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

V: Lasset uns beten: Guter und treuer Gott, Du hast uns diese Erde mit all ihrem Reichtum geschenkt. Gib uns den Mut, die Kraft und die Weisheit, sie so zu bewahren und zu verwalten, dass ihre Gaben allen Menschen zukommen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Vaterunser

V: Legen wir unsere Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit hinein in die Worte des Gebetes, das Jesus selbst uns gelehrt hat.

A: Vater unser im Himmel... Denn dein ist das Reich...

Friedensgruß

V: Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um unter uns Menschen und in uns selbst dem Frieden und der Versöhnung Raum zu schaffen. In dieser Gebetsstunde haben wir uns neu seiner Friedensbotschaft geöffnet. Er will uns zu Boten des Friedens machen. Geben wir jetzt einander die Hand als Zeichen, dass wir einander den Frieden wünschen und dass wir uns um Frieden und Versöhnung bemühen wollen.

Lied:

Kanon: Herr, gib uns deinen Frieden

Gebet:

V: Wir wollen jetzt das Ökumenische Friedensgebet 2009 beten.

Geschrieben ist dieses Gebet von Bischof Akio Johnson Mutek, Bischof der Diözese Torit, Sudan.

20 Jahre Bürgerkrieg bestimmten das afrikanische Land in jüngster Zeit.

V. Lasset uns beten:

Jesus Christus,

überall sehe ich zerstörte Gebäude,

gebrochene Menschen, aufgegebene Traditionen,

gebrochene Herzen und zerstörte Beziehungen.

Diese Zerbrochenheiten zeigen

die Gewalt und Brutalität des Krieges.

Jesus Christus,

überall sehe ich verlassene Felder und Häuser,

auf der Flucht auseinandergerissene Familien,

Menschen ohne Heimat und Hoffnung.

Aber Dein zerbrochener Leib in der Eucharistiefeier

bewirkt Versöhnung, Verzeihung, Hoffnung

und den inneren Frieden der Geschlagenen.

Deine Liebe kann zerstörten Menschen

Einheit, Frieden und neue Hoffnung bringen.

Wir beten für unsere Brüder und Schwestern,

die auf der Suche nach Frieden und Befreiung

im Sudan gestorben sind.

Die meisten von ihnen haben Angehörige verloren.

Wir beten für sie und stehen ihnen in ihrer Trauer bei.

Wir wollen die Haltung der Gleichgültigkeit ablegen,

wir wollen uns umeinander kümmern

und für alle Menschen da sein.

Wir beten für unsere Brüder und Schwestern,

deren einzige Hoffnung auf Leben in der Flucht lag.

Wir beten für sie, dass sie Kraft und Hoffnung

auf Rückkehr in die Heimat haben,

um eine Gemeinschaft in Frieden aufzubauen.

Wir beten für die verwundeten Kämpfer

und Nichtkämpfer um Frieden und Versöhnung.

Wir beten für sie, dass ihre im Krieg

erlittenen Verletzungen und ihr Blut nicht weiter

Zwietracht und Krieg säen, sondern dass wieder

Frieden und Einheit unter den Menschen des Sudan wachsen können.

Wir erbitten den Segen Gottes für alle Menschen,

die anderen in Dunkelheit und Not

beistehen und Hoffnung schenken.

Wir danken Gott für diese Menschen,

die in schweren Zeiten Schwester und Bruder sind.

Sie haben gehandelt wie die Gerechten der Welt,

denen Jesus sagt: „Denn ich war hungrig, und

ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig,

und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd

und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben;

ich war krank, und ihr habt mich besucht;

ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“

Wir wollen uns mit allen Menschen guten Willens

und mit Gottes Hilfe um Frieden und Versöhnung

bemühen, „um allen zu leuchten, die in Finsternis

sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte

zu lenken auf den Weg des Friedens.“ Amen.

Segen

V: Lasset uns nun am Schluss unseres Friedensgebets um Gottes Segen bitten:

V: Es segne uns der Gott des Friedens und der Gerechtigkeit.

Er mache uns zu Friedensstiftern und zu Zeugen seiner Gerechtigkeit.

Er öffne uns die Ohren für die Schreie der Armen, Hungernden und Verfolgten.

Er öffne uns die Augen, damit wir sehen, wo wir gebraucht werden.

So segne uns und alle Menschen der liebende Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied:

Im Frieden dein, o Herr mein, lass zieh‘n mich meine Straßen

Hinweis: Die Bausteine für diese Andacht sind der Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz zum Welttag des Friedens 2009 entnommen, leicht verändert stammen sie aus der Arbeitshilfe „Die Armut bekämpfen, den Frieden aufbauen“, hrsg. von BDKJ und kfd in Zusammenarbeit mit DJK, KDFB, GKMD und pax christi, Düsseldorf (Verlag Haus Altenberg) 2008..