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Neue Andacht zur Woche für das Leben 2009

Andacht auf dem Wallfahrtsweg zur Woche für das Leben 2009

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Einleitung:

V: „Gesund oder krank – von Gott geliebt“: So lautet das Leitthema der ökumenischen Woche für das Leben in den Jahren 2008 bis 2010. Der Dreijahreszyklus der Woche für das Leben möchte dazu einladen, sich mit dem Thema Gesundheit auseinander zu setzen. Das Gesamtthema erinnert daran, dass gesunde und kranke Menschen die gleiche Würde haben und in gleicher Weise auf Beziehung angewiesen sind. Vor diesem Hintergrund gilt es, unser Wertesystem und unsere Praxis zu befragen. Im Jahr 2009 soll unter dem Motto „Gemeinsam mit Grenzen leben“ an die unabdingbare Verpflichtung christlicher Ethik zur Solidarität mit kranken und behinderten, mit sterbenden und verzweifelten Menschen hingewiesen werden. Auch unter den Bedingungen einer hoch spezialisierten und ausdifferenzierten Gesellschaft, die in der Lage ist, die meisten medizinischen und sozialen Herausforderungen zu meistern, ist diese Erinnerung wichtig.

V: Singen wir zu Beginn das Lied, dessen Text Dietrich Bonhoeffer geschrieben hat:

Lied:

1. Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

2. Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last, ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen das Heil, für das Du uns bereitet hast. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

3. Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

4. Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wollen wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört Dir unser Leben ganz. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

5. Lass warm und still die Kerzen heute flammen, die Du in unsere Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen. Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

6. Wenn sich die Stille nun tief um uns bereitet, so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all Deiner Kinder hohen Lobgesang. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Kyrie-Rufe

V.: In unserer Gottesdienststunde besinnen wir uns zurück auf Gott, der uns die Kraft für die Herausforderungen dieses Lebens gibt und der uns sein Heil verheißt. Wir feiern den Herrn, der sich den Kranken und Gebeugten zuwandte und der selbst durch Leid und Tod hindurchging. In österlicher Hoffnung versammeln wir uns um ihn und bitten um sein Erbarmen.

(Die Rufe können auch gesungen werden nach der Melodie GL Nr. 495)

V: Herr Jesus, du weißt um den Schmerz der Bedrängten: Kyrie eleison

A: Kyrie eleison

V: Du kündest vom Erbarmen des Vaters: Kyrie eleison

A: Kyrie eleison

V: Herr Christus, du bringst das Heil zu den Schwachen: Christe eleison

A: Christe eleison

V: Du rufst uns in den Dienst an den Menschen: Christe eleison

A: Christe eleison

V: Herr Jesus, du bist unsere Kraft, wenn wir dir folgen: Kyrie eleison

A: Kyrie eleison

V: Du wartest auf uns am Ende unseres Weges: Kyrie eleison

A: Kyrie eleison

Gebet

V: Lasset uns beten mit den Worten einer Frau, die mit ihren Grenzen leben muss:

Gott allen Trostes, jeder neue Tag wird mir zur Qual. Meinen Alltag kann ich ohne Unterstützung kaum bewältigen. Meine Gebrechen zeigen mir Grenzen. Grenzen engen mich ein, nehmen mir meine Lebensperspektiven, machen mich mal wütend, mal traurig, treiben mir die Tränen in die Augen. Dir Gott, rufe ich mit dem Psalmisten zu: „Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir, sammle meine Tränen in einem Krug.“

Gott aller Verheißung, jeder geschenkte Tag bringt auch kleine Freuden und Dankbarkeit. Begegnungen werden bedeutender. Szenen, die mich heute schmunzeln lassen, zeugen von meiner inneren Gelassenheit. Meine Sehnsucht nach dem Leben birgt auch Möglichkeiten. Möglichkeiten eröffnen Weitblick und Tiefsinn. Sie schenken neue Kraft, nur für heute mit Grenzen leben zu können, machen mal erfinderisch, mal übermütig, den Tücken des Alltags beizukommen. Sie lassen mich manchmal leichtfüßig auf mein Leben zurück und vorwärts schauen. Dir Gott, danke ich für die Erfahrung: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ Amen.

Lesung:

V: Wir beten Psalm 18

V/A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell (GL 712)

V: Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke, Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht.

A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell

V.: Mich umfingen die Fesseln des Todes, mich erschreckten die Fluten des Verderbens. In meiner Not rief ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott.

A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell

V.: Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, zog mich heraus aus gewaltigen Wassern. Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.

A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell

V.: Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis hell. Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.

A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell

V.: Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, meine Knöchel wanken nicht. Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, ich will deinem Namen singen und spielen.

A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell

V.: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen

A: Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell

Lied:

V: Wir singen zwei Strophen „Mein Hirt ist Gott der Herr (GL Wü 807)

1.Mein Hirt ist Gott der Herr, er will mich immer weiden …

2.Er wird die Seele mein mit seiner Kraft erquicken …

Evangelium:

V: Wir hören die Frohe Botschaft aus dem Markusevangelium (Markus 2,1-12)

Als Jesus einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

Besinnung

V: Wir wollen in einer kurzen Stille über dieses Evangelium nachdenken.

Vielleicht können wir uns fragen:

Wo helfe ich mit, Kranke zu Jesus zu bringen – wie die vier Männer, die den Gelähmten tragen, das Dach abdecken und sogar die Decke einschlagen, um den Gelähmten zu Jesus zu bringen?

Wo bin ich selber gelähmt, erstarrt, unbeweglich, eingeengt?

Rosenkranzgesätz:

Jesus, der die Sünden vergibt und heilt

Fürbitten:

V.: Herr, unser Gott: Wir sehnen uns nach Frieden, der die Herzen erreicht und die Augen öffnet für die Wunder deiner Schöpfung und für die Not der andern. Mit Brot und Wein hast du die Zeichen gesetzt, die in die Zukunft zeigen. Wenn du die Mitte bist, dann gehen wir nicht verloren. Wir bitten Dich:

V.: Lass aus deiner Gegenwart neue Kraft entstehen, damit die Hungrigen unter uns satt werden, die Trostlosen Trost finden und die Heimatlosen ein Zuhause.

V./A.: Kyrie, Kyrie eleison. Christe, Christe eleison. Kyrie, Kyrie eleison.

V.: Gibt allen Menschen Kraft, mit ihren Grenzen zu leben: besonders den Behinderten, den Hörgeschädigten und den Blinden, den chronisch und den psychisch Kranken, den Depressiven und den Dementen, den Suchtkranken und allen Kranken, die uns nahe stehen.

V./A.: Kyrie, Kyrie eleison. Christe, Christe eleison. Kyrie, Kyrie eleison.

V.: Gib den Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft Mut und einen klaren Blick für Entscheidungen, die dem Frieden dienen.

V./A.: Kyrie, Kyrie eleison. Christe, Christe eleison. Kyrie, Kyrie eleison.

V.: Und sei bei deiner Kirche, wenn sie in Tat und Wort deinen Frieden mit uns verkündet, überall, auf der ganzen Welt.

V./A.: Kyrie, Kyrie eleison. Christe, Christe eleison. Kyrie, Kyrie eleison.

V.: Du Gott des Lebens, alles, was wir noch auf dem Herzen haben, bringen wir vor dich, indem wir rufen: Vater unser

Lied:

V: Wir singen das Lied Erfreue dich, Himmel (GL 259, 1-5)

(Das Lied kann im Wechsel zwischen Vorbeter und Wallfahrer gesungen werden)

Abschluss und Segensgebet

V: Wir hören zum Abschluss dieser Andacht das Gebet eines Behinderten:

Vater im Himmel! Ich bin gelähmt, du gabst mir statt der Füße keine Flügel. Du willst, dass ich mit meinem Rollstuhl auf dem Boden bleibe. Auf diesem Weg mit all seinen Hindernissen. Es gibt steile Strecken, und ich meine, sie nicht mehr bewältigen zu können. Meistens geht es aber dann doch. Es gibt keine bequemen Ausweichmöglichkeiten für mich, in einsichtigen Momenten weiß ich, dass dies ein Vorzug meines Lebens ist. Oft bedrückt es mich, dass ich so viel fordern muss, um leben zu können. Verständnis, Kraft, Geduld und Freizeit meiner Mitmenschen werden ständig von mir beansprucht. Einmal nur unabhängig und auf niemanden angewiesen sein! Wenn ich es mir vorstelle, merke ich erst, wie arm mein Leben dann wäre. Ich bitte dich nicht um ein anderes oder gar besseres Leben, sondern um die Kraft für mein Leben. Amen!

V: So lasst uns um Gottes Segen für unser Leben mit all seinen Grenzen bitten – und für die weitere Wegstrecke:

Es segne uns der dreifaltige Gott: Im Namen Gottes, des Vaters, der uns erschaffen hat, im Namen Jesu Christi, der uns liebt, und im Namen des Heiligen Geistes, der uns neu und lebendig macht. Amen.

Lied: Danket Gott, denn er ist gut (GL )

(Gebete und Texte sind großteils aus den Bausteinen und Anregungen zur Woche für das Leben entnommen, herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland. Zusammenstellung: bs)