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Unser Vater im Himmel

Vater unser-Litanei (ökumenisch) - Von Pfarrer Josef Treutlein, Würzburg, 26. April 2010

V / A Unser Vater im Himmel

Vater aller, die dich suchen und nicht suchen

Vater aller, die auf dich zugehen und sich von dir abwenden

Vater aller, die dich ansprechen und vor dir stumm bleiben

Vater aller, die mir sympathisch sind oder auch nicht

Vater jedes Menschen; und jeden liebst du mit unaussprechlicher Liebe

Vater, der uns alle zur großen Familie macht

... und auf Erden, wo wir geboren werden und sterben

... und auf Erden, wo wir lachen und weinen, lieben und hassen

... und auf Erden, wo wir dich so oft vergessen

 

V/A geheiligt werde dein Name

im Blühen der Bäume und im satten Grün der Wiesen

im freundlichen Lächeln eines Menschen

durch unsere tägliche Arbeit im Beruf und Haushalt

durch die Art, wie wir beten und Gottesdienst feiern

durch die Art, wie wir unseren Glauben leben und über dich reden

wenn wir uns um ein gutes Klima daheim und am Arbeitsplatz mühen

wenn wir segnen, statt zu fluchen, loben statt zu schimpfen

wenn wir dummes Gerede über deine Kirche zurecht rücken

 

V/A Dein Reich komme

in unsere Welt der Supermärkte und Computer

in das weltweite Netz der Informationen und Nachrichten

in unsere Häuser, Familien, Schulen und Kindergärten

auf unsere Straßen und an unsere Arbeitsplätze

in unsere Begegnungen und Gespräche

wo Kummer und Sorgen, Angst und Not zuhause sind

wo Menschen gefangen und geschändet werden

wo Menschen in ihren engen Denkbahnen gefangen sind

 

V/A Dein Wille geschehe

wenn wir uns zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden müssen

wenn es uns schwer fällt, eine Situation anzunehmen

wenn plötzlich alles anders kommt als erwartet

wenn wir Angst haben, zu sagen oder zu tun, was richtig ist

wenn wir gar nicht wissen, was du uns sagen willst

wenn unser krankhafter Eigenwille uns lähmt

wenn Andere uns ihren Willen aufzwingen wollen

in unserer Wirtschaftswelt und Wegwerfwelt

in unserer globalisierten Welt des Geldes

 

V/A Unser tägliches Brot gib uns heute

Viele haben nicht das Notwendigste zum Leben

Bewahre uns vor Hungersnot und Verarmung

Wir leben nicht nur vom Brot, sondern von jedem guten Wort

Wir leben von deinem Wort und deinen Weisungen

Gib uns Hunger nach dem eucharistischen Brot des Lebens

Wir brauchen Anerkennung und Ermutigung

Wir brauchen den täglichen Frieden und ein gutes Arbeitsklima

Wir brauchen Geborgenheit und Freiheit

Wir brauchen den Mut, unseren Wohlstand weltweit zu teilen

 

V/A Vergib uns unsere Schuld

Unsere Undankbarkeit und Unzufriedenheit

Unsere Habsucht und Unersättlichkeit

Unsere negativen Gedanken und Gefühle

Unser schlechtes und unnötiges Reden über Andere

Die anhaltende Spaltung, das Unversöhntsein der Christen

Den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen – auch in unseren Kirchen

Wenn wir uns entziehen wollen, wo wir gebraucht werden.

Wenn wir herrschen wollen, statt zu dienen.

Wenn unser Versagen uns lähmt.

Wenn wir vergessen haben, anstatt uns zu erinnern.

 

V/A Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Vergib uns die Enttäuschungen, die wir Anderen bereiten

Vergib uns den Schaden, den wir Anderen zufügen

Vergib uns die Verletzungen, die wir Anderen zufügen

Vergib uns die Zumutungen, mit denen wir Andere überfordern

Vergib uns die Entgleisungen, mit denen wir andere vor den Kopf stoßen

Vergib uns die Berechnung, mit der wir Andere über den Tisch ziehen

Vergib uns die Verleumdung, die den guten Ruf der Anderen schädigt

Vergib uns die Vorurteile, die uns blind machen

 

V/A Führe uns nicht in Versuchung

mehr sein oder gelten zu wollen als der Andere

dem Neid und der Eifersucht Raum zu geben

die Treue zu unserem Jawort aufzuweichen

über Andere herzuziehen oder Ungeprüftes nachzusagen

uns zu überschätzen und das Maß zu verlieren

in Selbstmitleid, Trübsinn und Resignation zu verfallen

unsere gläubige Zuversicht wegzuwerfen

 

V/A Erlöse uns von dem Bösen

Lass uns nicht in die Fallstricke des Bösen geraten

Hilf uns mit Entschiedenheit das Gute zu tun

Entlarve den Widersinn ungerechter Strukturen

Befreie uns aus Süchten und unguten Abhängigkeiten

Durchbreche die Kettenreaktionen von Gewalt und Terror

Lass uns leben in Frieden und Sicherheit

Führe uns von einer Kultur des Todes zu einer Zivilisation der Liebe

 

V/A Dein ist das Reich

Nicht wir werden das Paradies auf Erden schaffen

Nicht unsere eigene Ehre wollen wir suchen

Nicht uns gehört die Erde

Nicht wir machen die Gesetze der Natur

Nicht in unserer Hand liegt unser Leben

Nicht wir haben über Leben und Tod zu bestimmen

Wir sind eingeladen zum ewigen Fest bei dir

 

V/A Dein ist die Kraft

Deine Kraft kommt in unserer Schwachheit zur Vollendung

Deine Kraft geht alle unsere Wege mit

Deine scheinbare Ohnmacht ist stärker als wir

Deine Kraft sprengt Grenzen und Mauern

Gebete haben eine größere Wirkung als Raketen

Im Kreuz deines Sohnes ist der Sieg über den Tod

Du trägst uns über alle Abgründe hinweg

Dein Geist kann Großes durch uns wirken

 

V/A Dein ist die Herrlichkeit

Sie übersteigt alle Vorstellungen und Erwartungen

Die Liebe wird am Ende alles überdauern

Wir werden über alle Maßen glücklich sein

Wir werden schauen und staunen, lieben und loben

Mit all deinen Geschöpfen beten wir dich an, Vater.

Pfr. Josef Treutlein