Der Rosenkranz ist die prägende Gebetsform einer Wallfahrt. Klassisch sind die Gesätze des freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes. Papst Johannes Paul II. hat der Kirche die „lichtreichen Geheimnisse" geschenkt. In der deutschsprachigen Tradition hat sich schon vorher der „trostreiche Rosenkranz" herausgebildet. Die nachfolgenden Einführungen zu den einzelnen Gesätzen sind als Anregung für das persönliche Betrachten, wie auch als hinführende Besinnung zum gemeinsamen Rosenkranzgebet z. B. bei Wallfahrten gedacht; von daher erklärt sich die knappe und konzentrierte Textfassung. Der Autor der Einführungen, Würzburgs ehemaliger und bereits verstorbener Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, verbindet mit den Texten die Hoffnung, dass seine Gedanken dabei helfen können, diese Gebetsform zu bewahren und mit neuen Impulsen zu beleben. Neue Rosenkranzgesätze stammen von der Wallfahrtsführerin Bernadette Muckelbauer.
Rosenkranz
Rosenkranzgebete
Begrüßung und Einführung
Wir beginnen unsere Rosenkranzandacht mit dem Zeichen unseres dreieinigen Gottes. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gedanken von Dr. Karl Hillenbrand
Der freudenreiche Rosenkranz lässt sich auch als „Gebet der Menschwerdung" bezeichnen; man kann ihn einerseits aus der Perspektive Gottes sehen, der in Jesus aus Liebe zur Welt Mensch wird und unser Leben teilt, man kann die einzelnen Gesätze aber auch im Blick auf Maria beten, die stellvertretend für uns alle in dieses Geschehen einbezogen ist. ...
Gedanken von Dr. Karl Hillenbrand
Der lichtreiche Rosenkranz lässt sich als „Gebet der Bewährung" verstehen: Jesu Sendung bewährt sich in der Öffentlichkeit; die einzelnen Gesätze benennen Ereignisse, die Licht auf Jesu Wirken werfen und zugleich unsere Berufung erhellen, die sich in seiner Nachfolge bewähren soll. ...
Gedanken von Dr. Karl Hillenbrand
Der schmerzhafte Rosenkranz ist vor allem ein „Gebet der Erlösung": Es wird deutlich, wie weit Gott in seiner Liebe zur Welt und den Menschen geht - nämlich bis hinein in die letzte Wehrlosigkeit von Leiden und Tod. In der Ohnmacht des Kreuzes wird die Allmacht von Gottes Liebe in dem Sinn deutlich, dass sie grenzenlos ist und sich auch in den extremsten Situationen bewährt. ...
Gedanken von Dr. Karl Hillenbrand
Der glorreiche Rosenkranz lässt sich als „Gebet der Vollendung" sehen: Er öffnet den Blick auf das neue Leben, das uns durch die Auferstehung Jesu geschenkt wurde. Gleichzeitig wird deutlich, dass daraus durch die Sendung des Geistes eine Kraft erwächst, die uns alle in dieses Leben einbezieht, bis wir für immer in Gottes Ewigkeit vollendet sind. ...
Gedanken von Dr. Karl Hillenbrand
Man kann den trostreichen Rosenkranz als „Gebet der Entscheidung" verstehen: In den einzelnen Gesätzen geht es um die Entscheidung für Jesus Christus als den wahren Herrn der Welt und unseres Lebens; es geht darum, welchen Weg die Menschheit als Ganze geht und wofür sie sich im Letzten entscheidet, es geht schließlich auch um unsere ganz persönliche Bilanz im Lauf des Lebens. ...
Wir glauben an Gott
Vater unser
Gegrüßet seist du Maria
Jesus, der in uns den Glauben vermehre
Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
Jesus, der in uns die Liebe entzünde
Vater unser
Jesus, dem die Menschen für seine Heilungen dankbar waren
Jesus, der selbst im Gebet immer wieder dem Vater gedankt hat
Jesus, der das Dankgebet beim Abendmahl gesprochen hat
Jesus, das Geschenk des Vaters, für das wir dankbar sind
Jesus, den wir mit dem Vater und dem Heiligen Geist loben und verehren
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit. Amen.
Bernadette Muckelbauer
Wir glauben an Gott
Vater unser
Gegrüßet seist du Maria
Jesus, der in uns den Glauben vermehre
Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
Jesus, der in uns die Liebe entzünde
Vater unser
Jesus, der uns das Beten gelehrt hat
Jesus, der mit dem Vater im Gebet eins war
Jesus, der in Todesnot zum Vater gefleht hat
Jesus, den wir mit dem Vater und dem Geist anrufen
Jesus, der mit dem Vater und dem Geist unser Flehen hört
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit. Amen.
Bernadette Muckelbauer
Wir glauben an Gott
Vater unser
Gegrüßet seist du Maria
Jesus, der in uns den Glauben vermehre
Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
Jesus, der in uns die Liebe entzünde
Vater unser
Jesus, der uns in seiner Nachfolge ruft
Jesus, der uns die Freude des Glaubens schenken will
Jesus, der uns als sein Volk erwählt hat
Jesus, der in unserer Kirche wirken will
Jesus, der in den unterschiedlichsten Berufungen sichtbar wird
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit. Amen.
Bernadette Muckelbauer
Wir beten: Ich glaube an Gott
Gegrüßet seist du Maria
Jesus, der in uns den Glauben vermehre
Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
Jesus, der in uns die Liebe entzünde
1.Gesetz: Jesus, den die Liebe des Vaters in die Welt sandte
Aus dem Evangelium nach Markus ( Mk 1,9-11)
In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. ...
Ich glaube an Gott
Vater unser
Gegrüßet seist du Maria
Jesus, der in uns den Glauben vermehre
Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
Jesus, der in uns die Liebe entzünde
Vater unser
Jesus, der uns durch den Segen Gottes geschenkt wurde
Jesus, der segensreich auf Erden wirkte
Jesus, der uns durch das Kreuz zum Segen wurde
Jesus, der seine Jünger beim Abschied segnete
Jesus, dessen Segen wir weitertragen dürfen
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit. Amen.
Bernadette Muckelbauer
Eingangslied: Nr. 984 Rosenkranzkönigin 1. Str.
Begrüßung und Einführung
Wir beginnen unsere Rosenkranzandacht mit dem Zeichen unseres dreieinigen Gottes. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Bei dieser Rosenkranzandacht wollen wir um die Einheit beten. Wie oft spüren wir die Zerrissenheit in unserer Welt. Und es fängt schon bei uns in unseren Dörfern und Städten, in unseren Pfarrgemeinden und in unserer Kirche an. Immer wieder stoßen wir an unsere Grenzen, spüren wir, wie Konflikte die Einheit zerstören. Es geht nicht um eine künstliche Harmonie, sondern darum, wie wir mit diesen vorhandenen Konflikten umgehen und vor allem, dass wir Kraft schöpfen im Gebet und aus der Liebe Gottes heraus, die vorhandenen Konflikte mit seiner Hilfe bearbeiten. Die erste und vielleicht wichtigste Einheit, ist die Einheit mit Gott, das Gebet, das Sich-ihm-in-die-Hände-Legen. Dieses Rosenkranzgebet gibt uns dazu eine Möglichkeit in Ruhe und sehr meditativ den Konflikten in unserem Leben nachzuspüren und diese Gott hinzulegen, ganz in Ruhe, ohne Hast und ohne vor ihm etwas leisten zu müssen. So werden wir jeweils auch nur fünf Gegrüßet seist du Maria beten und dazwischen Lesungs- und Besinnungstexte hören. Wir wollen alle Konfliktherde und die ganze Zerrissenheit unserer Welt Gott hinlegen, in der Gewissheit, daß Maria mit uns betet und bittet. ...